Soziologische Netzwerkforschung

Sektion der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

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Tagungen


Tagungsankündigungen

 


Frühjahrstagung "Soziale Netzwerke in Zeiten globaler Krisen", 15./16. März 2023 in Braunschweig


Herzliche Einladung zur Frühjahrstagung 2023

Liebe Netzwerkforschende,

nun ist es kein Monat mehr, bis am 15. Und 16 März die Frühjahrstagung der DGS-Sektion Soziologische Netzwerkforschung stattfindet. Wir freuen uns, thematisch und methodisch sehr vielversprechende Abstracts erhalten zu haben, die zusammen mit der Keynote von Prof. Beate Völker zwei spannende Tage in Braunschweig erwarten lassen.

Gerne möchten wir unser Konferenzprogramm in dieser Runde teilen. Damit verbunden ist die herzliche Einladung, bei Interesse auch ohne eigenen Vortrag an unserer Veranstaltung teilzunehmen. Anmeldungen dazu nimmt Tobias Mettenberger (tobias.mettenberger@thuenen.de) bis zum 3. März entgegen. Für unsere weitere Planung sind wir sehr dankbar, wenn in den Mails eine kurze Rückmeldung zur Teilnahme an den angebotenen Mahlzeiten gegeben wird.

Wir würden uns sehr freuen, Sie/Dich bei uns am Thünen-Institut begrüßen zu dürfen. Auch eine weitere Streuung unserer Einladung ist immer willkommen.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Organisationsteam

Sylvia Keim-Klärner, Andreas Klärner und Tobias Mettenberger

 

Soziale Netzwerke in Zeiten globaler Krisen

Klimawandel, Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg und die mit ihm in Verbindung stehenden Wirtschafts- und Energiekrisen: Innerhalb weniger Jahre haben weitreichende Großkrisen den Alltag und das gesellschaftliche Bewusstsein in Deutschland und vielen anderen Ländern radikal verändert. Dies kann erhebliche Konsequenzen für die Entstehung und Pflege sozialer Beziehungen und Netzwerke haben.

Angesichts des   Klimawandels werden physische Mobilität zusehends kritisch hinterfragt, ferner aber auch die Emissionsbilanzen digitaler Kommunikationstechnologien problematisiert. Durch das Thema Klimaschutz sind vielfältige zivilgesellschaftliche Netzwerkstrukturen entstanden oder gewachsen. Mit der Corona-Pandemie wurden etablierte Kontaktgewohnheiten eingeschränkt und hinterfragt. Um Infektionen zu vermeiden, galt es zunächst, physische Ko-Präsenz zu reduzieren und sozialen Austausch in virtuelle Räume zu verlagern. Viele Menschen wurden von heute auf morgen mit den Vor- und Nachteilen distanzübergreifender Beziehungspflege konfrontiert. Wenngleich nicht alle Aspekte dieser „neuen Normalität“ von Dauer sein werden, sind auch mit Blick auf soziale Beziehungsnetzwerke persistente Veränderungen zu erwarten. Die aktuellen Wirtschafts- und Energiekrisen können sich ebenfalls in vielfältiger Form auf die sozialen Netzwerke in der Bevölkerung auswirken, beispielsweise hinsichtlich steigender Mobilitätskosten, zusätzlicher Unterstützungsbedarfe und veränderter Abwägungen zwischen unterschiedlichen Foki der Kontaktpflege.

Diese globalen Krisen haben auch die Agenden und Debatten in den Sozialwissenschaften maßgeblich verändert. Fundierte empirische Beschreibungen und Erklärungen benötigen gleichwohl Zeit, sodass es aktuell nur bedingt möglich ist, kurzfristigen Wissensbedarfen seitens Politik, Medien und Zivilgesellschaft gerecht zu werden. Theoretisch, methodisch und empirisch wird die gegenwärtige gesellschaftliche Dynamik weitreichende wissenschaftliche Entwicklungen stimulieren, auch in der soziologischen Netzwerkanalyse.

Dementsprechend möchten wir mit der Frühjahrstagung 2023 einen Austausch dazu anstoßen, welche Perspektiven und Fragestellungen, welche neuen Herausforderungen und vielleicht auch (methodischen) Chancen aus den aktuellen Großkrisen hervorgehen. Auch möchten wir bereits abgeschlossene oder in Arbeit befindliche empirische und konzeptionelle netzwerkanalytische Beiträge in den skizzierten Themenfeldern diskutieren. Zugleich soll die Veranstaltung an die Tradition bisheriger Frühjahrstagungen anknüpfen und für ein breites Spektrum netzwerkanalytischer Forschungsthemen, Analyseperspektiven und Erhebungsmethoden offen sein. So freuen wir uns über Beiträge aus der Soziologie, aber auch aus angrenzenden und weiter entfernten Disziplinen. Sowohl abgeschlossene und in Durchführung befindliche empirische Studien als auch methodische und theoretisch-konzeptionelle Überlegungen sind als Vortragsinhalte willkommen.     

Die Frühjahrstagung wird am 15. Und 16. März am Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen in Braunschweig (https://www.thuenen.de/de/fachinstitute/laendliche-raeume/lebensverhaeltnisse-in-laendlichen-raeumen) stattfinden. Lokale Veranstaltende sind Sylvia Keim-Klärner, Andreas Klärner und Tobias Mettenberger. Prof. Beate Völker (Direktorin des Niederländischen Instituts für Kriminalitätsstudien und Strafverfolgung) wird in ihrer Keynote über die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sprechen. 

Programm_Frühjahrstagung2023.pdf

Tagungsarchiv

 


DGS-Kongress 2022: Veranstaltungen der Sektion


Vom 26. bis 30. September 2022 fand der 41. DGS-Kongress an der Universität Bielefeld statt. Die DGS-Sektion „Soziologische Netzwerkforschung“ war mit zwei Sessions, einer Mitgliederversammlung und einem gemeinsamen Abendessen vertreten.

 

1. Sektionsveranstaltung "Wechselwirkungen von sozialen Netzwerken und deren Kontexten"

organisiert von Malte Doehne und Andreas Klärner

Dienstag, 27. September 2022, 14:15 - 17 Uhr

Raum: X-E0-205

Hier ist das Programm zu finden.

Hier ist der geschlossene Call for Abstracts zu finden.

Vorträge:

Jan Fuhse (TU Chemnitz): Die Entstehung und Persistenz von Kollektiven in Netzwerken

Mathias Kuhnt (TU Dresden): Jenseits des Klassenverbandes – Community lost, saved or liberated?

Tobias Mettenberger (Thünen-Institut Braunschweig), Julia Binder (TU Cottbus), Julia Zscherneck (TU Cottbus), Kamil Bembnista (Thünen-Institut Braunschweig): Die Netzwerke ländlicher digitaler Pionier:innen: Eine Kontextualisierung zwischen Regionalität und Cyberspace

Christoph van Dülmen (Thünen-Institut Braunschweig): Von wegen Individualverkehr! Automobilität als Wechselwirkung zwischen sozialen Netzwerken und dem räumlichen Kontext ländlicher Peripherien

Bernd Wurpts (Universität Luzern), Katherine Stovel (University of Washington): FROM PLAGUE TO POLITICS: LOCAL INSTITUTIONS, WILL MAKING NETWORKS, AND THE EMERGENCE OF THE MEDIEVAL HANSA

Christian Stegbauer (Goethe-Universität Frankfurt), Stefan Klingelhöfer (Provadis Hochschule Frankfurt): Corona als Aufforderung zum Tie Management: Wie das Zusammenspiel von Ambiguity, Ambage und Decoupling zur Polarisierung führt

 

2. Mitgliederversammlung

Dienstag, 27. September 2022, 17 - 18 Uhr

Raum: X-E0-205

Tagesordnung:

  • Tätigkeitsbericht des Sprecherkreises (Sören Petermann)
  • Finanzbericht des Schatzmeisters (Mark Lutter)
  • Vorstellung der KandidatInnen für die Sektionswahlen im Oktober 2022 (Jan Fuhse - Wahlleiter)
  • Ausblick
    • Planungen zur Frühjahrstagung (Andreas Klärner)
    • Aussprache zu weiteren Sektionsaktivitäten
  • Verschiedenes

 

3. Gemeinsames Abendessen

Wir wollen die Tradition des gemeinsamen Abendessens aus Vor-Corona-Zeiten wieder aufleben lassen. Für den informellen Tagesausklang am Dienstag, 27. September haben wir im Restaurant Nichtschwimmer (Arndtstraße 6-8 zwischen Bielefelder Innenstadt und Bahnhof gelegen: https://www.ich-bin-nichtschwimmer.de/) einen Tisch für 19 Uhr reserviert. Interessierte senden bitte bis zum 25.9. eine E-Mail an soeren.petermann@rub.de, damit wir die Anzahl der Plätze besser planen können. Wie üblich sind die Konsumationen selbst zu zahlen.

 

4. Sektionsveranstaltung "Aktuelle Entwicklungen in der Netzwerkforschung"

organisiert von Lea Ellwardt und Sören Petermann

Mittwoch, 28. September 2022, 14:15 - 17 Uhr

Raum: X-Eo-202

Hier ist das Programm zu finden. Der Beitrag von Sven Banisch entfällt leider.

Hier ist der geschlossene Call for Abstracts zu finden.

Vorträge:

Liz Weiler, Jan-Philip Steinmann, Betina Hollstein, Michael Windzio (alle Universität Bremen): Die wechselseitige Bewertung sozialer Milieus und die strukturierende Wirkung sozialer Kontakte. Ein methodenintegrierendes Netzwerkprojekt

Harald Sick, Hendrik Bitzmann, Maik Fielitz (alle BAG "Gegen Hass im Netz"), Holger Marcks1, Pablo Jost (Johannes Gutenberg-Universität Mainz): Netzwerke und Narrative hinter der Querdenker-Bewegung - Eine netzwerkbasierte Analysesystematik am Beispiel rechter und verschwörungstheoretischer Diskursnetzwerke auf Telegram

Markus Gamper, Sarah Afrakoma Adjei Otuo (beide Universität zu Köln): Helfende und hemmende Netzwerkfaktoren bei Bildungsprozessen. Eine qualitative Netzwerkstudie über die Bewertung von Unterstützung und Barrieren im Bildungsverlauf benachteiligter Jugendlicher

Philip Roth (RWTH Aachen), Andreas Haupt (Karlsruher Institut für Technologie): Wie Gender-Role Expectations die Re-Formation von Kollaborationsnetzwerken strukturieren

 


Frühjahrstagung 2022: Aktuelle Entwicklungen der Netzwerkforschung


Die Frühjahrstagung der Sektion für Soziologische Netzwerkforschung fand am 8. und 9. März 2022 statt. Sie wurde vom Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der Bergischen Universität Wuppertal ausgerichtet und von Mark Lutter, Naomi Pech, Jan Riebling und Linus Weidner organisiert.

Call for Abstract

Programm

Keynote: PD Dr. Jan A. Fuhse

Ziel dieser Frühjahrstagung war es, die gegenwärtigen Entwicklungen im Bereich der Netzwerkanalyse und -forschung, insbesondere im deutschsprachigen Raum, möglichst umfassend abzubilden und zu diskutieren. Die thematische Ausrichtung im Rahmen sozialer Netzwerkanalysen war daher bewusst offen gehalten und sollte zu ausgiebigen Diskussionen einladen. Die Vorträge zeichneten sich daher vor allem durch einen starken Bezug zu sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und netzwerkanalytischem Denken aus. Sie waren als Impuls zu weiterführenden Diskussionen über den gegenwärtigen Stand und zukünftige Herausforderungen der sozialwissenschaftlichen Netzwerkanalyse gedacht.

 


DGS-ÖGS-Kongress 2021: Veranstaltung der Sektion


Vom 23. bis 25.8.2021 fand der gemeinsame DGS-ÖGS-Kongress digital statt. Eine Veranstaltung mit Inhalten soziologischer Netzwerkforschung wurden durchgeführt.

 

Sektionsveranstaltung "Distanzierung als Herausforderung für soziale Netzwerke"

am Dienstag, den 24. August von 17-19 Uhr

organisiert von Malte Doehne und Sören Petermann

Call for Abstracts

Programm

Der gemeinsame DGS-ÖGS-Kongress thematisiert die Post-Corona-Gesellschaft und die Folgen der Pan-demie. Als einer der wichtigsten Aspekte zur Bekämpfung der Pandemie werden das Social Distancing angesehen. Unterschiedliche Formen der Kontaktbeschränkungen und -vermeidung sollen die Ausbrei-tung des Virus eindämmen, haben aber massive soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. Die Sektionssitzung rückt das Konzept der Distanzierung in den Fokus. Räumliche und soziale Distanzen stellen auf vielfältige Weise eine Herausforderung für soziale Netzwerke dar.

Räumliche Distanzen stellen oftmals eine Restriktion für relationale Verbindungen und Interaktionen zwi-schen Akteuren dar, können aber aufgrund technischer Möglichkeiten moderner Kommunikations- und Transportmittel überwunden werden. Hier leistet insbesondere die Digitalisierung der Gesellschaft einen Vorschub, die manche schon von der weltumspannenden Netzwerkgesellschaft träumen lässt. Aber ge-rade die Abstandsregelungen während der Corona-Pandemie haben deutlich aufgezeigt, dass persönliche Beziehungen zwar rein medial aufrechterhalten werden können, aber die sozialen Aspekte dieser Bezie-hungen nur unzureichend ersetzen können.

Soziale Distanzen scheinen dagegen den Kern sozialer Netzwerke zu berühren: Die Integrationsleistung von sozialen Netzwerken wird maßgeblich von sozialen Distanzen geschwächt. Die Folgen können vielfäl-tiger Art sein. Beispielsweise entscheiden Akteure aufgrund von sozialen Faktoren, ob Handlungspartnern Vertrauen erwiesen wird und sich dadurch Netzwerkbeziehungen etablieren können. Soziale Distanzen erschweren diese Vertrauens- und Netzwerkbildung, wobei die Distanzen auf unterschiedlichen Status-gruppen, ethnischen Zugehörigkeiten, Lebensstilen und Lebensphasen basieren können. Diese sozialen Distanzen stehen dem Homophilie-Prinzip entgegen und sind durch soziale Normen geprägt.

Wie die Netzwerkforschung mit den räumlichen und sozialen Distanzen und Prozessen der Distanzierung und Netzwerkformation umgeht, das soll auf der Sektionssitzung sowohl in Theorie, als auch in empiri-schen Analysen thematisiert werden. Insbesondere sind wir an Beiträgen zu folgenden Fragen interessiert: Wie beeinflussen soziale und räumliche Distanzen soziale Netzwerke? Wie gehen Akteure in Bezug auf die Etablierung und vor allem Aufrechterhaltung sozialer Netzwerke mit Kontaktbeschränkungen um? Wie lassen sich Prozesse der Netzwerkformierung sowie auch der Netzwerkauflösung vor dem Hintergrund von Distanzen beschreiben und erklären?

 


Frühjahrstagung 2021: Aktuelle Entwicklungen der Netzwerkforschung und Computational Social Science


Die Frühjahrstagung der Sektion für Soziologische Netzwerkforschung fand am 18. und 19. März 2021 aufgrund der Corona-Pandemie digital statt und wurde vom Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der Bergischen Universität Wuppertal ausgerichtet.
Organisation: Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal (Mark Lutter, Jan Riebling, Nico Sonntag und Linus Weidner)
 

Den Call for Abstract finden Sie hier: PDF oder Link

 

Keynote: Prof. Christoph Stadtfeld (ETH Zürich) - musste leider entfallen

 

Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten zum Exportschlager der Soziologie entwickelt. Neben den Sozialwissenschaften im engeren Sinne greifen auch zunehmend andere Wissenschaften wie die VWL, Geschichte oder Informatik auf Methoden und Theorien der Netzwerkforschung zurück. Die entsprechenden Schlagworte „Computational Social Science“ und „Digital Humanities“ sind allgegenwärtig. Die Konferenz der DGS Sektion „Netzwerkforschung“ möchte aktuelle Entwicklungen in theoretischer, methodischer und inhaltlicher Hinsicht widmen. Willkommen sind dabei Beiträge aus allen Wissenschaften, sofern sie sozialwissenschaftlich anschlussfähig sind.

Mögliche Aspekte beinhalten:

  • Die soziologische Netzwerktheorie benötigt zum besseren Verständnis komplexer Netzwerkdynamiken Weiterentwicklungen im Bereich formaler Modelle. Dabei kann es sich um klassische Modellbildung oder um Formalisierung mittels Simulationen handeln. Erwünscht sich insbesondere auch Beiträge zur Integration von Netzwerktheorie mit anderen Bereichen der Theoriebildung (z.B. Handlungstheorien) sowie Forschung, welche versucht, Modelle möglichst direkt empirisch zu prüfen.
  • Methodische Diskussionsbeiträge, beispielsweise zur Verbesserung der Datenqualität: Die Datenqualität von „Big-Data-Analysen“ in der Netzwerkforschung ist vielfach mit Vorsicht zu genießen. Etwa bleiben prozess-generierte Daten aus dem Internet auf die Gruppe der (sehr ungleich) aktiven Internet-Nutzer der jeweiligen Plattformen beschränkt. Und Kennzahlen von Interesse (wie Geschlecht, Alter, regionale und ethnische Herkunft, Bildungsgrad, Beruf usw.) lassen sich meist nur sehr unzuverlässig messen.
  • Welche Methoden und Ansätze aus anderen Disziplinen (z.B. maschinelles Lernen) werden in der Soziologie noch zu selten angewandt? Was können verschiedene Disziplinen voneinander lernen?
  • Eine andere Frage betrifft die Möglichkeit, Kausalität in Netzwerken nachzuweisen. Welche besonderen methodischen Herausforderungen bestehen und wie können diese gelöst werden?
  • Die Konferenz bietet auch die Möglichkeit, neu erschlossene Datenquellen und die Anwendung netzwerktheoretischer Perspektiven auf neue inhaltliche Felder zu diskutieren. Interdisziplinäre Beiträge aus Ökonomik, Anthropologie und Geschichtswissenschaft sind erwünscht.
  • Selbstverständlich ist die Konferenz offen für jedwede aktuellen inhaltlichen Forschungsbeiträge aus allen Bereichen der Netzwerkforschung.

 


DGS-Kongress 2020: Veranstaltungen der Sektion


Vom 14. bis 25.9.2020 fand der 40. DGS-Kongress in digitaler Form statt. Die DGS-Sektion „Soziologische Netzwerkforschung“ war mit mehreren Veranstaltungen vertreten.

 

1. Sektionsveranstaltung "Entstehung und Auswirkungen von Netzwerken"

organisiert von Lea Ellwardt und Mark Lutter

Hier ist der Call for Abstracts zu finden.

Donnerstag, 17. September 2020, 13:30 - 16:30 Uhr

Vorträge:

Philip Roth (RWTH Aachen): Let’s Stay Together - Über die Formation interorganisationaler Kooperationsbeziehungen in Innovationsprojekten

Sven Lenkewitz und Mark Wittek (beide Universität zu Köln): Social Networks and Educational Decisions: Access to Social Capital and its Benefits in a Stratified School System

Sylvia Keim-Klärner (Thünen Institut für Ländliche Räume, Braunschweig): Soziale Netzwerke Alleinerziehender: verstärken oder kompensieren sie soziale und gesundheitliche Ungleichheiten?

Lotta Mayer, Christina Herrmann (beide Bergische Universität Wuppertal) und Markus Lang (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg): Die Bedeutung der lokalen Einbettung: Entstehung und Auswirkungen von Netzwerken am Beispiel des 'Nationalsozialistischen Untergrunds'

Matthias Dorgeist, Astrid Schulz, Jennifer Dahmen-Adkins und Andrea Wolffram (alle RWTH Aachen): Netzwerke in Forschungskarrieren – Entstehungsbedingungen in der Postdocphase

 

 

2. Mitgliederversammlung

Donnerstag, 17. September, 16:30 - 17:30 Uhr

Tagesordnung:

  • Tätigkeitsbericht des Sprecherkreises
  • Finanzbericht des Schatzmeisters
  • Vorstellung der KandidatInnen für die Sektionswahlen im Oktober 2020
  • Planungen zur Frühjahrstagung
  • Aussprache zu weiteren Sektionsaktivitäten
  • Verschiedenes

 

 

3. Sektionsveranstaltung "Aktuelle Entwicklungen in der Netzwerkforschung"

organisiert von Raphael H. Heiberger und Andreas Klärner

Hier ist der Call for Abstracts zu finden.

Mitwoch, 23. September 2020, 10 - 13 Uhr

Carsten Keller und Floris Bernhardt (beide Universität Kassel): Netzwerke des Teilens in Quartieren unter Spannung

Malte Doehne (Universität Zürich): Network Ecology: Ein Ansatz zur Erfassung der Kontextabhängigkeit sozialer Netzwerke

Alexander Brand (Otto-Friedrich-Universität Bamberg): Übersetzungsansätze und Grenzen sozialwissenschaftlicher Theorien für die agentenbasierte Simulation sozialer Netzwerke

 


Frühjahrstagung 2020 in Bremen


Vom 6.-7. Februar 2020 fand die Frühjahrstagung der Sektion an der Universität Bremen statt.

 

Organisatoren:

Raphael H. Heiberger (U Stuttgart) (raphael.heiberger@uni-stuttgart.de)

Betina Hollstein (U Bremen /SOCIUM) (betina.hollstein@uni-bremen.de)

 

 

CfP, Tagungsprogramm und Tagungsanmeldung

Hier geht es zum Download des Calls for Paper und des Tagungsprogramms.

Aufgrund begrenzter Raumkapazitäten werden Interessierte gebeten, sich zur Tagung anzumeldenbuero-hollstein@uni-bremen.de (first come first serve).

 

Tagungsthema: How networks matter. Theoretical, methodological and empirical advances on network mechanisms and effects

"The hallmark of network analysis," as stated by Edward O. Laumann, "is to explain, at least in part, the behavior of network elements … by appeal to specific features of the interconnections among the elements" (1979, p. 349). Ever since numerous studies have provided evidence for the impact of social networks on individual and collective action. Prominent network studies link the structure of relationships to attitudes and behavior of actors, such as the effect of social networks on academic prestige, economic success, diffusion of ideas, business innovation, finding employment, participation in social movements or family formation. Networks can affect behavior through social capital or social support or by means of social influence. Social influence can take various forms, such as contagion through actual personal contact or diffusion through structural equivalence (Burt 1987, Valente 2010). Channels of social influence can be social learning, social pressure, subjective obligation (Bernardi 2004, Keim et al. 2009) or different ways of brokerage and structurally connecting actors (Gould/Fernandez 1994, Passy 2004, Burt 2007, Obstfeld et al. 2013). Social capital and social support, too, can take different forms and work through different mechanisms, such as direct or buffering effects of social support, feedback processes, the invisible hand of social capital (Lin/Ao 2008) or unanticipated gains of social relationships (Small 2009). Influence can work through strong relationships, as family or friendship ties, but also via weak, hierarchical or competitive ties (Granovetter 1973, Burt 1987, Marsden/Friedkin 1993, Small 2009, Lin/Erickson 2010).

Social Network Analysis comprises a multitude of data and methods to investigate network effects. Today’s increased technical possibilities, rapid methodological advancements and the growing availability of longitudinal and big data allow researchers to study networks on different scales by using various methods stemming from social research, computational and natural sciences. Besides, small-scale qualitative studies provide rich data on the practices and perceptions of individual actors, and contexts of social action.

Nevertheless, there are still a lot of open questions with regard to the processes and mechanisms of how social networks matter and the conditions and contexts of networks effects. For instance, theoretical challenges are the modeling of the source and nature of social influence and network effects, and distinguishing between effects of media, the social environment and specific influencing individuals (Kadushin 2012). Still, a basic question is how interactional networks contribute to constructing reference groups as important aspects of social comparisons and social influence (Marsden/Friedkin 1993). Methodological challenges concern establishing causality and disentangling of influence and selection processes, among others.

At the conference we will discuss theoretical, methodological and empirical challenges and advances in the study of network processes, mechanisms and effects. Especially, we would like to create the opportunity for exchange and dialogue between different, and often disconnected, theoretical perspectives and methodological approaches to research on social networks. We invite papers contributing to the following topics:

  • Theoretical concepts and models of the ways social networks affect individual and collective action;
  • Methodological considerations and methodical advances on how to investigate social influence, network mechanisms and network effects, such as the smart combining of methods (multi-methods, mixed methods);
  • Ways of treating the promises and problems arising from causality and the concurrency of influence and selection processes;
  • Empirical studies on network effects and mechanisms in various areas of network research, such as personal networks, organizational networks, or social movements.

 

Keynote: Mario L. Small (Harvard University)

Die Konferenzsprache ist Englisch.

 


EUSN 2019 in Zürich


Vom 9. bis 12. September 2019 fand die 4. European Conference on Social Networks (EUSN 2019) in Zürich statt. Wegen zeitlicher Überschneidung wurde auf eine eigene Herbsttagung der Sektion verzichtet. Statt dessen wurden die Mitglieder der Sektion gebeten, sich auf der EUSN zu präsentieren. Die Sektion hatte ein gemeinsames Abendessen am 9. September organisiert und am 11. September den Preis für den besten Fachaufsatz 2019 (Nachwuchspreis) an den Preisträger David Kretschmer verliehen.

 


Kölner Netzwerktagung 2019


Vom 14.-15. Februar 2019 fand die 2. Kölner Netzwerktagung bzw. die Frühjahrstagung der Sektion in der GESIS in Köln statt. Hier geht es zum Download des Programms.

 

Organisatoren:

Haiko Lietz (GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften)

Markus Gamper (Universität zu Köln)

Lea Ellwardt (Universität zu Köln)

 

Tagungsthema: Brüche der Ordnung: Wendepunkte in sozialen und kulturellen Netzwerken

Ordnung ist eine Eigenschaft soziokultureller Formationen auf der Makroebene. Sie geht aus Transaktionen unter Systemkomponenten auf der Mikroebene hervor. Das Verhalten des Systems kann unverändert bleiben, auch wenn seine Komponenten variieren. Beispielsweise kann eine Kultur durch wechselnde Personen am Leben gehalten werden. Ein Bruch ist die zeitliche Ablösung einer vorhandenen Ordnung durch eine neue Ordnung. Brüche gibt es im Kleinen, in Karrieren und Biografien, wie im Großen, in der Evolution von Organisationen und Feldern. Brüche sind nichtlineare Phänomene, das heißt die neue Ordnung hat eine Qualität, die nicht durch das Aufsummieren des Verhaltens der Komponenten erklärt werden kann. Wegweisend hierzu sind Arbeiten zu Wendepunkten und der Bedeutung von Prozessen von Andrew Abbott und Harrison White sowie zu den Mechanismen von Innovation, organisationaler und systemischer Erfindung von John Padgett, Walter Powell und David Stark.

Brüche stellen eine Herausforderung für die Netzwerkforschung sowie die Sozialwissenschaft dar, denn sie erfordern die Analyse zeitlicher Strukturen sowie das Hinterfragen von Linearitätsannahmen. Für die 2. Kölner Netzwerktagung suchen wir Vortragsbeiträge, die sich beschreibend oder modellierend den Wendepunkten in sozialen und kulturellen Netzwerken nähern. Beschreibende Beiträge schildern Brüche der Ordnung in beliebigen soziokulturellen Kontexten – von Individuen über Gruppen bis hin zu Organisationen oder noch größeren Formationen. Wie äußern sich Brüche? Welche Bedeutung haben sie? Welche internen oder externen Ursachen oder Folgen haben sie? Wie werden Brüche vermieden oder hervorgerufen? Inwieweit sind sie vorhersagbar oder reversibel? Modellierende Beiträge nähern sich den Mechanismen der Veränderung. Wie lassen sich Wendepunkte konkret modellieren? Wie wirken sie sich auf das System und seine Komponenten aus? Welche Schwierigkeiten gibt es hinsichtlich der Verwendung etablierter (linearer) Modelle? Für die Annahme von Vortragsbeiträgen ist neben Originalität jeweils die Verwendung von relationalen Methoden und Theorien entscheidend.

Die 2. Kölner Netzwerktagung ist die Frühjahrstagung der Sektion „Soziologische Netzwerkforschung“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Die Tagung wird am 14. und 15. Februar 2019 in Köln in den Räumen von GESIS – Leibniz-Institut für
Sozialwissenschaften stattfinden. Die Tagungssprache ist deutsch, aber einzelne Beiträge können auf Englisch vorgetragen und diskutiert werden. Interessenten werden gebeten, ihre Abstracts (250-350 Wörter, wenn möglich mit einer Abbildung) bis 1.
November 2018
an folgende E-Mail zu senden: m.gamper(at)uni-koeln.de. Hier geht es zum Download des Call for Paper.

 


DGS-Kongress 2018: Veranstaltungen der Sektion


Vom 24. bis 28.9.2018 fand der 39. DGS-Kongress in Göttingen statt. Die DGS-Sektion „Soziologische Netzwerkforschung“ war mit mehreren Veranstaltungen vertreten. Hier geht es zum Tagungsprogramm des DGS-Kongresses.

 

1. Nachmittagsveranstaltung "Aktuelle Entwicklungen in der Netzwerkforschung"

organisiert von Lea Ellwardt, Andreas Herz und Sören Petermann

Dienstag, 25.9., von 14.15 bis 17.00 Uhr Raum OEC 0.169

 

Vorträge:

  • Bettina Isengard, Ronny König & Marc Szydlik: Wer hat, dem wird gegeben? Zur intergenerationalen Vererbung von Ungleichheit in Familiennetzwerken
  • Per Kropp: Soziale Ressourcen und die Wahl des Ausbildungsberufs
  • Sebastian Prechsl & Gerhard Krug: Welche Rolle spielen soziale Netzwerke in der Beziehung von Arbeitslosigkeit und Gesundheit? Eine Fixed-Effects-Regressionsanalyse
  • Philip Roth & Katharina Scheidgen: Eigenlogiken der Netzwerkgenese – Von der systematischen Bedeutung kontextspezifischen Wissens über legitime Praktiken für die Genese von Netzwerken im Innovationsprozess
  • Pavel Dimitrov Chachev: Zufall im echten Leben? Wie Zufallsnetzwerke ein romantisches Netzwerk modellieren

 

2. Mitgliederversammlung der Sektion

Dienstag 25.9., 17.15 bis ca. 18.30 Uhr Raum OEC 0.169

  • Tätigkeits- und Finanzbericht
  • Vorstellung der KandidatInnen für die Vorstandswahl
  • Planungen zur Frühjahrstagung in Köln

 

3. Empfang der Sektion (mit Sekt, Saft und Brezeln)

Dienstag 25.9., ca. 18.30 Uhr Raum OEC 0.169

 

4. Gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Göttinger Innenstadt

Dienstag 25.9., ca. 19.30 Uhr

 

5. Nachmittagsveranstaltung "Computational Social Science und Netzwerkforschung"

organisiert von Jan Fuhse und Mark Lutter

Mittwoch 26.9., 14.15 bis 17.00 Uhr Raum ZHG 006

 

Vorträge:

  • Marc Keuschnigg, Martin Arvidsson, Peter Hedström: Mechanisms of Diffusion: Finally, Someone Connects Macro-Level Diffusion Curves to Micro-Level Estimates of Peer-Influence (on Spotify)
  • Mark Lutter: Anomie oder Ansteckung? Selbstmorde prominenter Persönlichkeiten und der Werther-Effekt
  • Florian Muhle: Probleme und Möglichkeiten der automatisierten Untersuchung politischer Kommunikationsnetzwerke auf Twitter
  • Roger Häußling: Eine Relationale Soziologie des Datenhandlings. Daten als Schnittstellen zwischen algorithmischen und sozialen Prozessen
  • Sophie Mützel, Alex Flückiger: Text as data für die Soziologie: Einblicke in globale Herausforderungen Jan Riebling: Das „Medium Data“ Problem in prozessgenerierten Netzwerkdaten