Mit dem Portal SocioHub (sociohub-fid.de) bietet der Fachinformationsdienst (FID) Soziologie der Fachcommunity einen zentralen Einstieg in die Literatur- und Informationssuche sowie eine Plattform für die digitale Forschungskommunikation. Das Portal wird gemeinsam von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) und GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften bereitgestellt und kontinuierlich weiterentwickelt. Der FID Soziologie wird seit 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und befindet sich aktuell in der zweiten Projektphase.
Um die Angebote von SocioHub eng an den Bedarfen der Zielgruppe weiterzuentwickeln und die soziologische Fachcommunity bei ihrer Forschung und Kommunikation bestmöglich zu unterstützen, werden in regelmäßigen Abständen Nutzerbefragungen[1] durchgeführt. Anhand dieser sollen einerseits bestehende Bedarfe, andererseits die Zufriedenheit mit den bereits angebotenen Diensten evaluiert werden. Die Ergebnisse der Befragungen bilden zudem eine zentrale Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung der Folgeanträge und damit der langfristigen Entwicklung des Portals.
In der Anfang des Jahres 2021 durchgeführten Befragung wurden Zufriedenheit, Nutzungsverhalten und Bedarfe in sechs Themenbereichen ermittelt: (1) Technische Infrastruktur & Portal, (2) Literaturrecherche & Content, (3) Kommunikation & Kollaboration, (4) Forschungsdaten, (5) Open-Access-Publizieren und (6) Öffentlichkeitsarbeit. Diese Themenbereiche orientieren sich zum einen an den bereits bestehenden Angeboten von SocioHub wie der Kollaborationsplattform, der Literatur- und Forschungsdatensuche oder der Öffentlichkeitsarbeit. Im Hinblick auf die nächste Projektphase wurde zudem ein Fragenblock zum Thema Open-Access-Publizieren integriert.
Die Online-Umfrage stand der soziologischen Fachcommunity vom 11. Januar bis 14. Februar 2021 zur Verfügung. In diesem Zeitraum haben 347 Personen an der Befragung teilgenommen, davon haben 229 (66 %) den Fragebogen vollständig ausgefüllt.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit Handlungsbedarf besteht, da SocioHub in der soziologischen Fachcommunity noch zu wenig bekannt ist: Rund die Hälfte der Teilnehmer:innen der Umfrage kannten das Portal zuvor nicht. Zudem lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass die Services von SocioHub auch den bereits registrierten Nutzer:innen häufig noch zu wenig vertraut sind und deren Mehrwert künftig noch intensiver vermittelt werden muss, um die aktive Nutzung des Portals zu verstärken.
Im Hinblick auf potenzielle künftige Angebote konnte ein großes Interesse im Bereich des
Open-Access-Publizierens, insbesondere an einem offenen interaktiven Peer-Review-Verfahren, festgestellt werden. Die Befragten wünschen sich außerdem vermehrt digitale Informationsangebote wie Video-Tutorials und virtuelle Portalrundgänge sowie die Verbreitung von Neuigkeiten über die Kanäle der Fachverbände, über den SocioHub News-Bereich und über einen Newsletter.
[1] Eine erste Evaluation wurde bei Erstantragstellung 2015, eine zweite vor Folgeantragstellung 2018 durchgeführt: sociohub-fid.de/p/Bedarfserhebung_2018
Der Fragebogen wurde vom Team des Fachinformationsdienstes Soziologie entworfen. Die Auswahl der Themenbereiche basierte einerseits auf den bereits bestehenden Angeboten von SocioHub, weitere Themen und konkrete Fragestellungen wurden im Rahmen einer intensiven konzeptionellen Auseinandersetzung im Team sowie unter Berücksichtigung von User-Feedback ausgearbeitet. Die Fragen im Themenbereich „Forschungsdaten“ wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Qualiservice und KonsortSWD entwickelt. Im Anschluss an die sechs Themenbereiche wurden in einem letzten Frageblock Daten zu Fachdisziplin, akademischem Grad und der Mitgliedschaft in Fachverbänden erhoben, wobei diese Angaben freiwillig waren.
Der Fragebogen wurde anschließend unter Berücksichtigung des Feedbacks aus dem wissenschaftlichen Beirat des FID Soziologie fertiggestellt. Im Dezember 2020 wurde ein ausführlicher Pretest durchgeführt, an dem sich neben Projektmitarbeiter:innen auch teamexterne Mitarbeitende von USB und GESIS beteiligten.
Die insgesamt 31 Fragen richteten sich überwiegend an alle Teilnehmenden, es wurden aber auch Filterfragen gestellt, die sich entweder nur an Nutzer:innen oder an Nicht-Nutzer:innen des Portals richteten. Die Fragen wurden überwiegend als geschlossene (größtenteils über eine 5-stufige Likert-Skala) oder halboffene Fragen formuliert, bei einigen davon waren Mehrfachantworten möglich. Einzelne Fragen wurden als offene Fragen formuliert, um in bestimmten Bereichen möglichst konkrete Rückmeldungen zu erhalten (etwa bei der Frage, warum die Nutzer:innen SocioHub nicht (mehr) nutzen und welche Angebote ihnen bei einem wissenschaftlichen Informationsportal am wichtigsten sind).
Die Online-Umfrage wurde mit der browserbasierten Software LimeSurvey erstellt und durchgeführt. Der Fragebogen stand der Fachcommunity insgesamt fünf Wochen zur Verfügung, der zeitliche Aufwand betrug ca. 10-15 Minuten. Die Befragung erfolgte vollständig anonym. Die gewonnenen Daten wurden unter Berücksichtigung der gesetzlichen Datenschutzbestimmungen (DSGVO) erfasst und vertraulich behandelt. Personenbezogene Daten wurden lediglich in statistisch zusammengefasster Form dargestellt.
Die Fachcommunity wurde über verschiedene Kanäle auf die Bedarfserhebung aufmerksam gemacht und zur Teilnahme aufgefordert: Zum einen wurde die Umfrage innerhalb des Portals SocioHub über den Newsfeed der Gruppe SocioHub News (richtet sich an alle registrierten Nutzer:innen) sowie auf Twitter (@SocioHub_FID) beworben. Des Weiteren wurde ein Aufruf zur Teilnahme über den E-Mailverteiler der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)[2] sowie über den Verteiler der Fachreferent:innen im Bereich Sozialwissenschaften versendet. Auch von GESIS, KonsortSWD und RatSWD wurde die Umfrage über die sozialen Kanäle (Twitter, LinkedIn) verbreitet.
[2] Mitgliederzahl der Deutschen Gesellschaft für Soziologie: rund 3.400 [Quelle: soziologie.de/ueber-die-dgs (abgerufen am 22.06.21)]
Beschreibung der Stichprobe
Technische Infrastruktur & Portal
Literaturrecherche & Content
Kommunikation & Kollaboration
Forschungsdaten
Open-Access-Publizieren
Öffentlichkeitsarbeit
Im Befragungszeitraum vom 11. Januar bis 14. Februar 2021 haben insgesamt 351 Personen die Startseite der Umfrage aufgerufen. 347 Personen haben die Umfrage gestartet, davon haben 66 % (229 Teilnehmer:innen) den Fragebogen vollständig ausgefüllt.
Durch die gezielte Verbreitung der Umfrage über die Kommunikationskanäle der DGS und von SocioHub selbst konnte die deutschsprachige soziologische Fachcommunity als Zielgruppe erfolgreich adressiert werden. Von den Befragten rechnen sich 90 % (208 Teilnehmende) der Fachdisziplin Soziologie zu (ggf. neben anderen Fachdisziplinen, da Mehrfachnennungen möglich waren).
Abb. 1: Ergebnisse der Frage „Welcher Fachdisziplin gehören Sie an?“. Es waren Mehrfachnennungen möglich (n=231).
Erwartungsgemäß wurden zudem überwiegend Lehrende und Personen des akademischen Mittelbaus erreicht. 31,4 % haben mindestens einen Master-/Magister-/Diplom-Abschluss (72 Nennungen), 36,2 % eine Promotion (83 Nennungen) abgeschlossen. Rund ein Viertel (26,6 %) der Befragten haben eine Professur bzw. Juniorprofessur inne (61 Nennungen).
Abb. 2: Antworten auf die Frage „Welchen höchsten akademischen Grad haben Sie?“ (n=229).
Auf die Wahl der Verbreitungskanäle lassen sich auch die Ergebnisse der Frage nach der Zugehörigkeit zu einem Fachverband zurückführen: 83 % der Befragten geben an, Mitglied der DGS zu sein (190 Nennungen), davon sind 10 % (23 Nennungen) zusätzlich Mitglied in einem/mehreren weiteren Fachverband/Fachverbänden. 4,8 % der Befragten sind Mitglied der Akademie für Soziologie (11 Nennungen). 12,7 % (29 Befragte) geben an, in keinem Fachverband Mitglied zu sein.
Abb. 3: Ergebnisse der Frage „Sind Sie Mitglied in einem oder mehreren soziologischen Fachverbänden?“. Es waren Mehrfachantworten möglich (n=229).
Die Zusammensetzung der Teilnehmenden stimmt damit im Wesentlichen mit jener der letzten Umfrage von 2018 überein.
Technische Infrastruktur & Portal
Im Rahmen des Fragenblocks „Infrastruktur & Portal“ wurden zunächst allgemeine Aspekte wie der Bekanntheitsgrad und die Nutzungshäufigkeit von SocioHub sowie die Zufriedenheit hinsichtlich Nutzungsfreundlichkeit und technischer Betreuung evaluiert[3]. Durch die Ergänzung mit offenen Fragen (z. B. „Gibt es Gründe, warum Sie SocioHub nicht mehr nutzen? Wenn ja, welche?“) sollten relevante, (noch) nicht abgedeckte Bedarfe oder wesentliche Hürden bei der Nutzung der Plattform identifiziert werden.
Abb. 4: Ergebnisse der Teilfrage „… und nutzen Sie das Portal?“. Filterfrage für Personen, die in der ersten Teilfrage anga-ben, SocioHub zu kennen (n=183).
Allgemeine Portaleigenschaften: Als allgemeine Eigenschaften, die ein Informationsportal aufweisen sollte, werden folgende Aspekte am häufigsten genannt:
Literatursuche & Content: Die am häufigsten genannten Aspekte im Bereich Literaturrecherche und Inhalte sind:
Forschungsinformationen: Die meisten genannten Erwartungen lassen sich unter dem Begriff „Forschungsinformationen“ zusammenfassen. Am häufigsten werden hier genannt:
Kollaboration: Als Funktionalitäten im Bereich der Zusammenarbeit unter Forschenden werden folgende Aspekte gewünscht:
Abb. 5: Ergebnisse der Frage „Wie häufig nutzen Sie SocioHub …“ (n=105) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Am häufigsten wird SocioHub genutzt, um einen Überblick zu Neuigkeiten in der soziologischen Forschungslandschaft zu erhalten. 15 % der Teilnehmer:innen geben an, das Portal mehrmals im Monat, 31 % es mehrmals im Jahr zu diesem Zweck zu nutzen. Für die Literaturrecherche, die Präsentation eigener Projekte und Publikationen sowie für die kooperative Arbeit nutzt ein überwiegender Teil der Befragten das Portal nie (57-70 %) oder nur selten (12-22 %).
Angesichts dieser hohen Anzahl an Befragten, die angeben, die entsprechenden Funktionen nie zu verwenden, muss darauf geschlossen werden, dass für diese Zwecke entweder andere Angebote genutzt werden, für diese Angebote kein großer Bedarf besteht oder aber dass diese den Nutzer:innen aktuell noch zu wenig bekannt sind.
Abb. 6: Antworten auf die Frage „Wie bewerten Sie folgende Aspekte des Portals?“ (n=96) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Anordnung und Systematik der Portalseiten werden von 51 % der Befragten als sehr oder eher gut bewertet, 22 % erachten diese als eher bzw. gar nicht gut. 27 % antworteten mit „weiß nicht“. Layout und Design beurteilen 61 % positiv, 26 % hingegen (eher) mangelhaft. Was die intuitive Navigierbarkeit des Portals betrifft, finden diese 54 % der Befragten sehr oder eher gut, 28 % bewerten sie als eher bzw. gar nicht gut. Die bereitgestellten Informationen und Hilfestellungen zur Nutzung von SocioHub empfinden 40 % als sehr bzw. eher gut, 19 % bewerten sie als mangelhaft. Über ein Drittel der Befragten (41 %) antworteten hier jedoch mit „weiß nicht“ bzw. beantworteten die Frage nicht.
Support und Erreichbarkeit bei technischen Problemen oder Fragen werden schließlich von 17 % als sehr oder eher gut und nur von 2 % als (eher) nicht gut bewertet. Mit über 80 % fiel der Anteil der „weiß nicht“-Antworten bei diesem Aspekt mindestens doppelt so hoch wie beim Rest aus. Dies korrespondiert mit der Erfahrung, dass bisher die wenigsten Befragten das Support-Angebot aktiv genutzt haben, was in diesem Falle durchaus als positives Zeichen gewertet werden kann, da der Support nur im Falle von Problemen oder Fragen in Anspruch genommen wird.
[3] Diese Aspekte wurden in der Umfrage 2018 nicht abgefragt, da sich das Portal zu diesem Zeitpunkt noch in der Beta-Phase befand.
Mit Hilfe dieses Fragenkomplexes sollen die aktuellen Bedarfe der Fachcommunity im Bereich der Literaturversorgung identifiziert und die Zufriedenheit mit der generellen Verfügbarkeit von Fachliteratur sowie der Literatursuche in SocioHub ermittelt werden. Neben Publikationsformen und technischen Funktionalitäten sollen im Hinblick auf die Erweiterung der Inhalte auch konkrete Themengebiete und Quellen identifiziert werden.
Abb. 7: Ergebnisse der Frage „Wie wichtig sind Ihnen folgende Funktionalitäten bei der Literatursuche?“ (n=289) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Zu den wichtigsten Funktionalitäten bei der Literatursuche gehören für die Teilnehmer:innen Mehrsprachigkeit und Phrasensuche (jeweils 68 % sehr oder eher wichtig). Boolesche Abfragen erachten 47 %, Digitalisierung on Demand 46 % der Befragten als sehr oder eher wichtig. Empfehlungsdienste (40 %), Autovervollständigung (37 %) und Autokorrektur (29 %) rangieren auf den hinteren Plätzen.
Abb. 8: Antworten auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit folgenden Aspekten der Literatursuche in SocioHub?“ (n=90) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Über ein Drittel sind mit den Aspekten „Suchoberfläche“ (40 %) und „Darstellung der Suchergebnisse“ (36 %) jeweils sehr oder eher zufrieden. Die größte Unzufriedenheit zeigt sich mit 17 % bei den Aspekten „Quantität der Suchergebnisse“ und mit 13 % bei der „Qualität der Suchergebnisse“.
Auffällig ist bei allen Aspekten die hohe Anzahl an „weiß-nicht“-Antworten (zwischen 41 und 55 %), wodurch darauf geschlossen werden muss, dass viele der Befragten die Literatursuche in SocioHub nur selten oder nie nutzen, obwohl sie als Nutzer:innen registriert sind. Im Vergleich dazu zeigt die Zugriffsstatistik des Portals[4], dass die Literatursuche immer häufiger genutzt wird: Im Jahr 2020 wurden pro Monat im Durchschnitt 1.761 Suchanfragen getätigt, in 2021[5] wurden im Schnitt bereits 4.375 Anfragen pro Monat verzeichnet.
Abb. 9: Ergebnisse der Frage „Bei der Literaturrecherche: Wie wichtig sind folgende elektronische Publikationsformen für Sie?“ (n=275) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Als wichtigste Publikationsform bewerten die Befragten E-Journals (91 % sehr oder eher wichtig). Auf dem zweiten Rang folgen E-Books (82 % sehr oder eher wichtig) und Open-Access-Publikationen auf Dokumentenservern/in Repositorien (80 % sehr oder eher wichtig). Primärquellen (z. B. amtliche Statistiken) sind für über 70 % der Befragten sehr oder eher wichtig. Bei den Forschungsdaten bzw. deren Metadaten geben nur rund die Hälfte (54 %) an, dass ihnen diese sehr oder eher wichtig seien. Für gut ein Drittel (38 %) spielen Forschungsdaten keine zentrale Rolle bei der Literatursuche.
Abb. 10: Ergebnisse der Frage „… und wie bewerten Sie im Allgemeinen den Zugriff auf diese Publikationsformen?“ (n=275) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Überwiegend gut wird der Zugriff bei den Open-Access-Publikationen (59 % sehr oder eher gut) und E-Journals (57 %) bewertet. Der Zugang zu E-Books wird von 47 % und jener zu Primärquellen von 43 % als sehr oder eher gut bewertet. Forschungsdaten hingegen sind nur für 26 % sehr oder eher gut zugänglich, 37 % bewerten den Zugang zu diesen eher bis gar nicht gut. 37 % der Befragten beantworteten die Frage mit „weiß nicht“ bzw. gaben keine Antwort, was den Schluss zulässt, dass diese Personen bisher nicht explizit nach Forschungsdaten gesucht haben. Dies korrespondiert auch mit dem Antwortverhalten auf die Frage nach der Relevanz von Forschungsdaten (s. Abb. 9), die verglichen mit den anderen abgefragten Publikationsarten als eher gering eingestuft wird. Jeweils rund ein Viertel bis ein Drittel der Befragten erachtet den Zugriff bei allen Publikationsformen – ausgenommen Open-Access – als mangelhaft.
Hier zeigt sich im Vergleich zu den Ergebnissen der letzten Umfrage eine offensichtliche Verbesserung der Versorgungssituation: 2018 wurde der Zugriff auf Fachzeitschriften von rund einem Drittel (jetzt ein Viertel), der Zugriff auf Bücher (Monographien/Sammelbände) von mehr als der Hälfte (jetzt noch ein Drittel) der Teilnehmer:innen als mangelhaft bewertet.
Abb. 11: Ergebnisse der Frage „Wie wichtig ist Ihnen die Digitalisierung von Informationsquellen, die bisher noch nicht in elektronischer Form vorliegen?“ (n=82) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Die Digitalisierung bisher nicht in elektronischer Form verfügbarer Quellen wird vom überwiegenden Teil der Befragten als wichtig erachtet. Besonders relevant ist die Digitalisierung bei Zeitschriftenaufsätzen (85 % sehr oder eher wichtig), aber auch bei Monographien und Sammelwerken (81 % sehr oder eher wichtig). Als etwas weniger wichtig wird diese bei der Grauen Literatur bewertet (57 % sehr oder eher wichtig).
Abb. 12: Anzahl der Nennungen bei der Frage „Aus welchen Themengebieten wünschen Sie sich mehr Volltexte auf Socio-Hub?“ Es konnten bis zu drei Themengebiete ausgewählt werden (n=82).
Am häufigsten werden die Themengebiete „Methoden der empirischen Sozialforschung: qualitativ“ (23 Nennungen), „Methoden der empirischen Sozialforschung: quantitativ“ (13 Nennungen) sowie „Digitalisierung“ (13 Nennungen) genannt. Jeweils über zehn Mal genannt werden auch die Fachbereiche „Politische Soziologie“, „Umweltsoziologie“ und „Wissenschafts- und Technikforschung“.
Von mehreren Nutzer:innen gewünschte konkrete Desiderate, die bei der künftigen Erweiterung des Contents berücksichtigt werden könnten, ließen sich somit nicht ermitteln.
[4] Die Zugriffszahlen wurden mit dem Webanalyse-Tool Matomo ermittelt.
[5] Februar-April 2021
[6] Titel konnte aufgrund fehlerhafter oder unvollständiger Angabe der doi bzw. ISBN nicht ermittelt werden.
Dieser Fragenblock dient dazu, die Zufriedenheit sowie die konkreten Bedarfe im Bereich der wissenschaftlichen Kommunikation und Zusammenarbeit im Rahmen der Kollaborationsplattform von SocioHub zu ermitteln. Neben der Zufriedenheit mit den bereits vorhandenen Funktionalitäten wird auch der Bedarf an zusätzlichen Services identifiziert, um auch weiterhin eine nutzerzentrierte Entwicklung der Kollaborationsplattform zu gewährleisten.
Abb. 13: Ergebnisse der Frage „Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Angebote der SocioHub-Kollaborationsplattform?“ (n=69) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Die Gruppenpräsenzen erachten 50 % der Befragten als sehr oder eher wichtig. Der Bereich Forum/Diskurs ist für 48 % der Befragten sehr oder eher wichtig. Den Newsfeed bewerten 45 % als sehr oder eher wichtig. Am wenigsten relevant für die Nutzenden sind die Features Gruppenkalender (39 % eher oder sehr unwichtig) und Persönliches Profil (38 % eher oder sehr unwichtig).
Hervorzuheben ist zudem die hohe Anzahl an „weiß nicht“-Antworten (17 bis 33 %), die aber vor dem Hintergrund betrachtet werden muss, dass viele der Funktionen (z. B. Newsfeed, Umfragetool) zum Zeitpunkt der Umfrage relativ neu und daher noch nicht allen Nutzer:innen ausreichend vertraut gewesen sein dürften.
Abb. 14: Ergebnisse der Frage „… und wie zufrieden sind Sie mit diesen Angeboten?“ (n=69) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Auch hier sind die Ergebnisse unter besonderer Berücksichtigung der durchweg sehr hohen Anzahl an „weiß nicht“-Antworten (43-74 %) zu interpretieren. Beim Angebot „Umfragetool“ muss berücksichtigt werden, dass diese Funktion zum Zeitpunkt der Umfrage erst wenige Wochen auf dem Portal zur Verfügung stand. Bei den bereits länger bestehenden Angeboten (z. B. Gruppenkalender, Gruppenpräsenzen) kann darauf geschlossen werden, dass diese von den Befragten bisher nicht regelmäßig genutzt wurden, obwohl sie bei SocioHub registriert sind.
Abb. 15: Ergebnisse der Frage „Wie wichtig wären Ihnen folgende zusätzliche Services bei der Weiterentwicklung der SocioHub-Kollaborationsplattform?“ (n=69) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Am wichtigsten bewerten die Teilnehmer:innen die Funktion „Beiträge und Neuigkeiten gezielt durchsuchbar [zu] machen“ (61 % sehr oder eher wichtig), das „kollaborative Bearbeiten von Texten“ (49 % sehr oder eher wichtig) sowie das „Synchronisieren von Publikationslisten aus ORCID“ (45 % sehr oder eher wichtig). Am wenigsten wichtig sind den Nutzer:innen die Features „Videoupload und Abspielen von Videos“ (64 % sehr oder eher unwichtig), „Kalenderverknüpfung“ (48 % sehr oder eher unwichtig) und „Einloggen mit ORCID-Account“ (39 % sehr oder eher unwichtig).
Der Bereitstellung von Forschungsdaten als Ergänzung von Publikationen sowie zur Verfügbarmachung für Sekundäranalysen kommt in der Soziologie mittlerweile ein zentraler Stellenwert zu. Da zum Thema Forschungsdaten bereits in der Befragung von 2018 ausführliche Daten erhoben wurden, wurde dieser Teil in der aktuellen Umfrage etwas kürzer gehalten. Es wurde erneut ermittelt, ob und wenn ja, welche Art von Forschungsdaten von der Zielgruppe mehrheitlich erhoben werden. Zudem wurde nach den konkreten Herangehensweisen bei der wissenschaftlichen Arbeit gefragt, um Bedarfe zu identifizieren, anhand derer Forscher:innen bei ihrer Arbeit mit Forschungsdaten (Aufbereitung, Bereitstellung, Sekundärnutzung etc.) noch besser unterstützt werden können.
Im ersten Schritt wurden die Teilnehmer:innen gefragt, welche Art von empirischen Daten sie bereits erhoben haben. Insgesamt haben 244 Personen[7] diese Frage beantwortet. 50 % geben an, qualitative empirische Daten zu erheben, 44 % erheben quantitative Daten, lediglich 6 % haben bislang keine Daten erhoben. Da Mehrfachnennungen möglich waren, wurden die Angaben zusätzlich danach ausgewertet, wie viele der Befragten jeweils ausschließlich eine Datenart und wie viele beide Arten von Daten erheben: Nur qualitative Daten erheben 25 % der Befragten, 14 % geben an, ausschließlich quantitative Daten zu erheben. Über die Hälfte (52 %) erheben sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsdaten.
Abb. 16: Ergebnisse der Frage „Welche Art von Daten haben Sie bereits erhoben?“ (n=244). Auswertung der Schnittmenge, die sowohl qualitative als auch quantitative Daten erhoben hat (die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Für mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) beginnt der Forschungsprozess mit der Literatursuche, für 31 % steht der Austausch mit Kolleg:innen an erster Stelle. Im zweiten Schritt widmen sich knapp die Hälfte (48 %) dem Sichten und Lesen der Literatur, erst im dritten Schritt wird von etwa einem Drittel der Befragten (36 %) nach bestehenden Daten gesucht.
Es lässt sich festhalten, dass die Literatursuche sowie der Austausch in der Community jeweils eine zentrale Rolle bei der Herangehensweise an neue Forschungsvorhaben spielen.
Abb. 17: Ergebnisse der Frage „Vor Ihrem Hintergrund, was ist der für den wissenschaftlichen (Erkenntnis-)Fortschritt Ertrag versprechendste Ansatz?“ (n=240).
Von den Antwortenden bewertet ein Viertel (24,6 %) die Weiterentwicklung der Theorie als den erfolgversprechendsten Weg im Hinblick auf den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Dahinter folgen die Erhebung sowie Analyse eigener Forschungsdaten mit jeweils rund 18 %. Die Analyse bestehender Daten ist lediglich für 5,8 % ein vielversprechender Weg, um den Erkenntnisfortschritt voranzubringen. Auch Metastudien werden mit knapp 8 % als wenig relevant bewertet.
In einer zweiten Frage wurde zum Vergleich nach dem Ansatz gefragt, der im Hinblick auf die eigene wissenschaftliche Karriere am erfolgversprechendsten bewertet wird.
Abb. 18: Ergebnisse der Frage „Aus Sicht Ihrer eigenen wissenschaftlichen Karriere, was ist der Ertrag versprechendste Ansatz?“ (n=240).
Abb. 19: Ergebnisse der Frage „Gibt es Ihrer Meinung nach in Ihrem Forschungsfeld bestehende (Sekundär-)Daten, deren Analyse einen großen wissenschaftlichen (Erkenntnis-)Fortschritt ermöglichen würden?“ (n=239).
Die Befragten sehen in ihrem Forschungsfeld also durchaus Daten, die für die Sekundäranalyse von Interesse wären, von der sie sich wenig im Hinblick auf den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt (5,8 %), dafür aber etwas mehr für ihre eigene wissenschaftliche Karriere (15,8 %) versprechen.
[7] Es waren Mehrfachnennungen möglich.
Anhand dieser Fragen soll der Bedarf an konkreten Services im Bereich Open-Access-Publizieren sowie an einem offenen Begutachtungs-(Peer Review-)Prozess ermittelt werden.
Abb. 20: Ergebnisse der Frage „Wie beurteilen Sie Ihre derzeitigen Möglichkeiten, folgende Arten von Texten elektronisch zu publizieren? “ (n=236) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Aus den Antworten geht hervor, dass die Befragten das Publizieren von Monographien
(47 %) und die Erstveröffentlichung wissenschaftlicher Aufsätze (66 %) als weitgehend positiv einschätzen. Auch die Publikationsmöglichkeiten im Bereich von Preprints, Rezensionen und Tagungsbeiträgen wird vom überwiegenden Teil sehr oder eher gut bewertet. Daneben weist die hohe Anzahl an „weiß nicht“-Antworten in diesen Kategorien aber auch darauf hin, dass viele Befragte über keine Erfahrung mit den jeweiligen Publikationsarten verfügen. Insbesondere bei Forschungsdaten scheint dies der Fall zu sein: 48 % geben an, die Publikationsmöglichkeiten für diese nicht beurteilen zu können.
Abb. 21: Ergebnisse der Frage „Wie wichtig wären Ihnen folgende neue Services zum Open-Access-Publizieren im Rahmen von SocioHub?“ (n=235) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Als wichtigste Services in diesem Bereich erachten die Befragten einerseits allgemeine Informationen zum Open-Access-Publizieren (73 % sehr oder eher wichtig), andererseits das Angebot konkreter Publikationsmöglichkeiten von wissenschaftlichen Texten als Open Access (72 % sehr bis eher wichtig). Dies könnte darauf hindeuten, dass es innerhalb der Fachcommunity eine Gruppe gibt, die sich mit Open-Access-Publizieren noch wenig auskennt und sich hierzu allgemeine Informationen wünscht, und eine weiter Gruppe, die sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt und daher ein größeres Interesse an konkreten Publikationswegen zeigt. Webinare und E-Tutorials zum Thema sind für gut die Hälfte (51 %) sehr oder eher interessant, 35 % erachten diese als eher bis sehr unwichtig. Auch die Verknüpfung von Publikationen mit Forschungsdaten bzw. deren Metadaten betrachtet der überwiegende Teil (59 %) der Befragten als relevant.
Das Thema Open-Access-Publizieren scheint sich in den letzten Jahren stärker etabliert zu haben, wie der Vergleich zu den Ergebnissen der Umfrage von 2018 zeigt. Bestand damals vorwiegend ein Bedarf an grundlegenden Informationen zum Thema Open Access (61 %), so werden inzwischen ebenso häufig konkrete Publikationsmöglichkeiten gewünscht.
Abb. 22: Ergebnisse der Fragen „Können Sie sich vorstellen, eigene Beiträge (z.B. Workingpaper, Preprints) im offenen interaktiven Peer Review begutachten zu lassen?“ und „Können Sie sich vorstellen, die Beiträge von KollegInnen im offenen interaktiven Peer Review zu begutachten? (n=233) (Die Prozentangaben wurden auf ganze Zahlen gerundet).
Die Ergebnisse dieser Frage zeigen, dass es sowohl für den aktiven (73 %) als auch für den passiven (76 %) Open Peer Review eine hohe Bereitschaft gibt. Eine Analyse nach Statusgruppen zeigt, dass die Bereitschaft zu offenen Peer-Review-Verfahren mit steigendem Status etwas geringer wird.
In einem letzten Fragekomplex wird evaluiert, über welche Kanäle die registrierten Nutzer:innen auf SocioHub aufmerksam wurden und welche konkreten Informationsangebote sie sich in Zukunft wünschen. Daraus sollen zentrale Erkenntnisse für die Ausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit und Möglichkeiten für eine noch bessere Dissemination des Dienstes gewonnen werden.
Abb. 23: Ergebnisse der Frage „Wie sind Sie auf SocioHub aufmerksam geworden?“ Filterfrage an Befragte, die angaben, SocioHub zu kennen (n=125).
Von denjenigen, die SocioHub kennen, ist knapp ein Drittel über die Webseite der DGS auf das Portal aufmerksam geworden, aber auch die Empfehlung von Kolleg:innen (20,8 %) und Fachveranstaltungen (19,2 %) spielen eine wichtige Rolle. Neben digitalen Maßnahmen zeigt sich die Präsenz auf Fachveranstaltungen sowie die direkte Kooperation mit den Fachverbänden weiterhin als ein wichtiger Kanal für die Dissemination des Dienstes.
Abb. 24: Ergebnisse der Frage „An welchen der folgenden Informationsangebote rund um SocioHub wären Sie interessiert?“ Es waren Mehrfachnennungen möglich (n=233).
Abb. 25: Ergebnisse der Frage „Auf welchen Kanälen möchten Sie über neue Angebote von SocioHub informiert werden?“ Es waren Mehrfachnennungen möglich (n=232).
Die Ergebnisse zeigen, dass einer der bevorzugten Kanäle die Webseite der DGS ist, was unseres Erachtens auf die hohe Anzahl an DGS-Mitgliedern unter den Befragten zurückzuführen ist (vgl. S. 6). Des Weiteren wird die Informationsversorgung per Newsletter (43,1 %) sowie über den Newsbereich bei SocioHub (41,8 %) am häufigsten gewünscht.
Bedarfserhebungen stellen eine wichtige Basis für die Weiterentwicklung von SocioHub dar, insbesondere bei den Überlegungen, welche Dienste und Angebote künftig noch stärker in den Blick genommen werden sollen. Sie zeigen zudem auf, in welchen konkreten Bereichen eine Verbesserung und/oder Erweiterung des Angebots erforderlich ist. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Bedarfserhebung zusammengefasst und daraus hervorgehende Implikationen benannt.
Was wissenschaftliche Informationsportale im Allgemeinen und deren technische Infrastruktur betrifft, zeigen die Rückmeldungen deutlich, dass sich die (bestehenden, aber auch die potenziellen) Nutzer:innen vor allem eine intuitiv bedienbare, übersichtlich gestaltete Plattform wünschen, die aktuelle Informationen in den folgenden Bereichen bietet: Literatur (Volltexte, aktuelle Publikationen, effiziente Suchfunktionalitäten), Forschungsinformationen (aktuelle Themen, Veranstaltungen, Forschungsprojekte, Ansprechpartner:innen etc.) und Kollaboration (Vernetzung unter Forschenden, aktuelle Diskurse). SocioHub bietet bereits Angebote in all diesen Bereichen, diese sollen aber unter Berücksichtigung des detaillierten Feedbacks kontinuierlich verbessert und ausgeweitet werden. Neben der Optimierung bestehender Funktionalitäten und der Nutzungsfreundlichkeit gehört dazu auch die stärkere Vernetzung mit anderen Diensten.
Ähnlich wie bei anderen Fachinformationsdiensten[8] zeigen die Ergebnisse der Bedarfserhebung, dass SocioHub in der Fachcommunity noch nicht ausreichend bekannt ist und daher insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit Handlungsbedarf besteht. Rund die Hälfte der Teilnehmer:innen der Umfrage kannten das Portal zuvor nicht und nur gut die Hälfte derer, die angaben, SocioHub zu kennen, nutzen das Portal regelmäßig. Auch die konkreten Angebote und Funktionalitäten von SocioHub scheinen den registrierten Nutzer:innen häufig noch nicht ausreichend vertraut zu sein. Ziel ist es also, die Features des Portals und deren Mehrwert künftig noch stärker und gezielter zu vermitteln und auf diese Weise die aktive Nutzung des Portals zu verstärken.
Obwohl diejenigen, die die Literatursuche nutzen, mit dieser zufrieden sind, lassen die Umfrageergebnisse den Schluss zu, dass dieses Angebot nicht von allen registrierten Nutzer:innen regelmäßig und aktiv genutzt wird. Ein Grund dafür besteht sicherlich in der (für die FIDs vorgegebenen) Ausrichtung auf „hochspezielle Literatur“. Dennoch ist es ein Anliegen, die Literatursuche weiterhin zu optimieren und noch besser an die Bedarfe der soziologischen Fachcommunity auszurichten. Dies betrifft zum einen die Nutzungsfreundlichkeit und die Suchfunktionalitäten – aktuell wird z. B. der Umstieg der Suche auf eine neue technische Lösung vorbereitet, die u. a. eine noch bessere Integration der Suche mit den anderen Portalfunktionen ermöglicht. Zum anderen ist die Ausweitung der in der Literatursuche verfügbaren Inhalte geplant, insbesondere mit Fokus auf Quellen aus den sozialwissenschaftlichen Nachbardisziplinen. Was konkrete Desiderate betrifft, wurden in der Umfrage nur sehr wenige genannt, aus denen sich entsprechend kein konkreter Handlungsbedarf bei der Volltextversorgung mit soziologischer Spezialliteratur ableiten lässt.
Im Bereich von Kommunikation & Kollaboration wurden die stärksten Bedarfe bei der Verwaltung von Publikationslisten (Vernetzung mit ORCID), dem gemeinsamen Bearbeiten von Dokumenten sowie der erweiterten Durchsuchbarkeit von Neuigkeiten und Nutzer:innenbeiträgen erkannt. Diese Aspekte und Funktionen sollen in der geplanten nächsten Förderphase umgesetzt werden.
Das Thema Forschungsdatenmanagement wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Rahmen des FIDs einnehmen. Daher setzt SocioHub künftig auf eine intensive Zusammenarbeit mit Partnern wie Qualiservice und dem NFDI KonsortSWD. Unter anderem wird die Entwicklung von umfassenden Informationsmaterialien rund um das Thema Forschungsdaten eine wichtige Rolle spielen.
Ebenfalls ein Bereich, bei dem das Interesse und die Bedarfe der soziologischen Forschungscommunity deutlich zugenommen haben, ist das Open-Access-Publizieren. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass einerseits allgemeine Informationen zum Thema, andererseits auch konkrete Publikationsmöglichkeiten verstärkt gewünscht werden. Daher sollen die Informationsangebote in der kommenden Förderphase rund um das Thema Open-Access-Publizieren deutlich ausgebaut und dabei u. a. wichtige Aspekte wie das Zweitveröffentlichungsrecht in den Blick genommen werden. Des Weiteren äußerten die Umfrageteilnehmer:innen eine hohe Bereitschaft, wissenschaftliche Artikel in einem offenen, interaktiven Peer-Review-Verfahren zu begutachten und begutachten zu lassen. Diesem Bedarf wird mit dem in einem separaten Antrag angestrebten Aufbau einer Open-Peer-Review-Preprint-Plattform begegnet, die in das SocioHub-Angebotsportfolio integriert werden soll.
Im Bereich Nutzer:innenakquise, Nutzungsinformation und Öffentlichkeitsarbeit zeigen die Evaluationsergebnisse, dass sich die Kommunikation mit der Fachcommunity über die soziologischen Fachgesellschaften als erfolgreicher Weg bewährt hat, der folglich fortgeführt und ausgebaut werden soll. Um den Bekanntheitsgrad der Plattform noch weiter zu erhöhen und die einzelnen Funktionalitäten und Angebote noch deutlicher herauszustellen, wird einerseits die Erstellung von Video-Tutorials geplant, es soll aber auch der direkte Kontakt mit Instituten gesucht und diesen Angebote wie virtuelle Rundgänge oder andere Veranstaltungen angeboten werden. Ein regelmäßiges Informationsangebot für potenzielle und bestehende Nutzer:innen soll entsprechend der ermittelten Bedarfe in Form eines Newsletters über die SocioHub News-Gruppe bereitgestellt werden.
[8] z.B. FID Politikwissenschaft (Pollux): o-bib.de/article/view/5680/8327