Sektion Bildung & Erziehung

Sektion der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

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Bildungssoziologische Beiträge


Neuerscheinungen

Helmut Bremer, Andrea Lange-Vester

Entwicklungen im Feld der Hochschule

Grundlegende Perspektiven, Steuerungen, Übergänge und Ungleichheiten

2021, 312S., 29,95 EUR, ISBN 978-3-7799-6536-7

Die Hochschulen erfahren seit über 20 Jahren tiefgreifende Veränderungen. Exzellenzinitiative, knappe Grundfinanzierungen, Abhängigkeit von Drittmitteln und befristeten Programmen, W-Besoldung und prekäre Beschäftigung zeugen von der Ausweitung wettbewerblicher Strukturen und von 'Leistungsanreizen' in unsicheren Verhältnissen. Zugleich sind die Expansion der Hochschulbildung und die Heterogenität und Ungleichheit der Studierenden mit vielfältigen Herausforderungen verbunden, Passungsverhältnisse zwischen studentischen (Bildungs-)Auffassungen und hochschulischen Anforderungen zu gestalten.

 


Jonna Blanck

Übergänge nach der Schule als »zweite Chance«?

Ausbildungschancen von Schülerinnen und Schülern von Förderschulen »Lernen«

2020, 240 S., 34,95 EUR, ISBN 978-3-7799-6143-7

Obwohl es formal keinen Schulabschluss für die Aufnahme einer Ausbildung braucht, zeigen bisherige Forschungen einen stark segmentierten Ausbildungsmarkt in Deutschland, bei dem Schüler*innen mit oder ohne Hauptschulabschluss kaum Chancen haben. Eine geringe Schulbildung wird zum entscheidenden Grund für Ausbildungslosigkeit (S. 11). Förderschüler*innen sind eine besonders benachteiligte Zielgruppe. Bisherige Praxiserfahrungen zeigen, dass ihnen deutlich seltener Übergänge in eine Ausbildung direkt nach der Schule gelingen. In betrieblichen Ausbildungen sind sie höchst selten zu finden. Häufig absolvieren sie nach der Schule zunächst berufsvorbereitende Maßnahmen. Die allgemeine Berufsberatung und die Reha-Berufsberatung für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf/​Behinderung der Agenturen für Arbeit spielen als Gatekeeper eine wichtige Rolle im Übergang Schule – Erwerbsleben.


Tobias Brändle

Passfähige Sonderlinge?

Zur Relevanz von fachkultureller Passung sowie von sozialem, kulturellem und ökonomischem Kapital für nicht-traditionelle Studierende

2019, 220 S., 29,95 EUR, ISBN:978-3-7799-6015-7

In dem Buch wird die Frage aufgeworfen, inwiefern Unterschiede zwischen nicht-traditionellen Studierenden und Studierenden mit Abitur durch ihre fachkulturelle Passung und ihre Ausstattung mit sozialem, kulturellem und ökonomischem Kapital vermittelt werden. Aus kultursoziologischer Perspektive wird ein Konzept zur Erfassung der fachkulturellen Passung entwickelt und der Blick auf verschiedene Phasen des Student-Life-Cycles gerichtet. Abschließend werden Konsequenzen abgeleitet und die Dringlichkeit der Beantwortung der Frage „Wer soll studieren und welche Funktion soll die Öffnung der Hochschulen einnehmen?“ betont.


Petra Hild

Habitus und seine Bedeutung im Hochschulstudium

Aneignungspraktiken und -logiken von Studierenden

2019, 484 S., 49,95 Euro, ISBN:978-3-7799-6022-5

Die Autorin befragt Studierende einer Pädagogischen Hochschule und stellt die von Ungleichheit geprägte Beteiligung an Hochschulbildung in den Mittelpunkt. Auf theoretischer Ebene macht sie Bourdieus Habitustheorie für die Analyse von Lernprozessen fruchtbar, indem der Blick auf Praktiken und Logiken der Aneignung von Studieninhalten gelenkt wird. Das eröffnet einen anderen Blick auf die oft propagierten Konzepte selbstgesteuerten Lernens. Angesichts dieser sozial bedingten Ungleichheiten in den Aneignungsweisen stellt sich die Frage, was das für die Lehre im Tertiärbereich bedeutet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Frederick de Moll

Familiale Bildungspraxis und Schülerhabitus

Außerschulische Reproduktionsmechanismen von Bildungsungleichheit in der Grundschulzeit

2018, 434 S., 58,00 EUR, ISBN: 978-3-7799-1596-6

Im Anschluss an die ungleichheits- und bildungssoziologischen Theorien Pierre Bourdieus analysiert Frederick de Moll soziale Unterschiede im Familienleben und fragt nach dessen Einfluss auf die schulbezogenen Dispositionen von Kindern im Grundschulalter. Es zeigt sich, dass das Bildungsgeschehen in der Familie wesentlich zum Schulerfolg beiträgt und außerschulische Faktoren in der Diskussion um soziale Ungleichheit im Schulerfolg stärker als bislang berücksichtigt werden sollten.


Daniel Hofstetter

Die schulische Selektion als soziale Praxis

Aushandlungen von Bildungsentscheidungen beim Übergang von der Primarschule in die Sekundarstufe I

2017, 310 S., 39,95 EUR, ISBN 978-3-7799-1594-2

Auf der Basis einer konflikt- und interaktionstheoretischen Soziologie zeigt der Autor, wie innerhalb schulischer Organisationsstrukturen in situ »decision making« und »sense making« betrieben wird.

Bildungsstatistiken belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler und deren Platzierung in den hierarchisierten Sektionen der Sekundarstufe I. Bislang gibt es nur vereinzelt ethnografisch angelegte Studien, welche die sozialen Selektionsprozesse und die Praktiken des Schulpersonals im Umgang mit den sozial ungleichen Kindern und deren Eltern untersuchen. Auf der Basis einer konflikt- und interaktionstheoretischen Soziologie leuchtet Daniel Hofstetter in seiner Arbeit die Black Box schulischer Selektion aus. Er zeigt, wie innerhalb schulischer Organisationsstrukturen Übertrittsentscheidungen zustande kommen und begründet werden und mit welchen Konsequenzen für wen.


Anna Schnitzler

Mehrsprachigkeit als soziale Praxis

(Re-)Konstruktionen von Differenz und Zugehörigkeit unter Jugendlichen im mehrsprachigen Kontext

2017, 367 S., 39,95 EUR, ISBN 978-3-7799-1595-9

Die Studie analysiert Sprachpraktiken und biographische Erzählungen Jugendlicher und untersucht, wie im mehrsprachigen Kontext sprachliche Zugehörigkeiten und Differenz verhandelt werden.

Ausgehend von der Frage, wie Mehrsprachigkeit von Jugendlichen im mehrsprachigen Kontext verhandelt wird, verbindet die Studie ethnographische und biographische Perspektiven. Dafür wurden Schülerinnen und Schüler einer bilingualen Gymnasialklasse in der Schweiz beobachtet und befragt. Über die Rekonstruktion der beobachteten Sprachpraktiken, aber auch der (sprach)biographischen Erfahrungen der Jugendlichen werden soziale Differenzsetzungen und Zugehörigkeitskonstruktionen in ihren situativen und biographischen Dimensionen analysiert.


Regula Julia Leemann, Christian Imdorf, Justin J. W. Powell, Michael Sertl (Hg.)

Die Organisation von Bildung

Soziologische Analysen zu Schule, Berufsbildung, Hochschule und Weiterbildung

2016, 320 S., 39.95 EUR, ISBN 978-3-7799-1593-5

Die Bedeutung von Bildung für Individuen und Gesellschaften ist enorm gestiegen. Dieser Band widmet sich der Organisation von Bildung in Schule, Berufsbildung und Hochschule. Die Beiträge befassen sich mit noch wenig untersuchten Phänomenen der Entstehung, dem Funktionieren und der Entwicklung von Bildungsorganisationen sowie deren Prozessen der Herstellung und (ungleichen) Verteilung von Bildung.

Die Organisation von Bildung in Form von Schulen ist allgegenwärtig und gleichzeitig unhinterfragt. Dieser Band diskutiert vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen Bedeutung von Bildung für Individuen und Gesellschaften, wie unterschiedliche Typen von Bildungsorganisationen im Bereich von Schule, Berufsbildung oder Hochschule entstehen, funktionieren und sich weiterentwickeln. Er fragt nach den Prozessen, durch die die Subjekte gebildet und Ungleichheiten reproduziert werden. Die theoretisch-konzeptionellen und empirischen Beiträge beleuchten vielfältige Perspektiven und führen bildungs- und organisationssoziologische Forschungsergebnisse innovativ zusammen.


Agnes Dietzen, Justin J. W. Powell, Anke Bahl, Lorenz Lassnigg (Hg.)

Soziale Inwertsetzung von Wissen, Erfahrung und Kompetenz in der Berufsbildung

Soziologische Analysen zu Schule, Berufsbildung, Hochschule und Weiterbildung

2015, 428 S., 39.95 EUR, ISBN 978-3-7799-1591-1

Welchen Wandel hat die Wertigkeit unterschiedlicher Wissensformen infolge gesellschaftlicher und ökonomischer Herausforderungen erfahren? Wie wird das Verständnis von Wissen und Können gegenwärtig in der Berufsbildung diskutiert?

Wie verhält sich das erworbene Wissen zur Anwendung und Problemlösungsfähigkeit? Aufgrund erhöhter Qualifikationsanforderungen werden die Lerninhalte und Kompetenzen im Spannungsfeld von beruflicher und akademischer Bildung neu bestimmt. Die theoretisch-konzeptionelle und empirische Analysen vergleichen Strukturveränderungen zwischen beruflichbetrieblichen und akademischen Bildungsbereichen und präsentieren das neue Verhältnis von Wissen und Erfahrung, Handeln und Kompetenzen.


Christina Möller

Herkunft zählt (fast) immer

Soziale Ungleichheiten unter Universitätsprofessorinnen und -professoren

2015, 352 S., 34.95 EUR, ISBN 978-3-7799-1592-8

Inhalt der vorliegenden Studie ist eine differenzierte Analyse der sozialen Herkunft von Universitätsprofessorinnen und -professoren. Die Daten dokumentieren Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre sowie Unterschiede nach Geschlecht, Fächergruppen und dem Status der Professur.

Dass Bildungserfolge und Karrieren in Deutschland erheblich von der sozialen Herkunft abhängen, ist ein vielfach belegtes Phänomen. Doch wie sieht es an der Spitze der wissenschaftlichen Karriere an Universitäten aus?
Die Studie skizziert mit Rekurs auf die Theorien Pierre Bourdieus, wie sich Professorinnen und Professoren nach sozialer Herkunft zusammensetzen und welche Entwicklungen sich in den vergangenen 50 Jahren abzeichnen. Dokumentiert wird zudem, wie sich die soziale Herkunft nach Geschlecht, Fächergruppe und dem Status der Professur ausdifferenziert. Dabei zeigt sich, dass der Möglichkeitsraum für soziale Aufstiege zur Professur enger geworden ist und insbesondere vom Fach abhängt.


Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hg.)

Institutionalisierte Ungleichheiten

Wie das Bildungswesen Chancen blockiert
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie

2013, 3. Auflage, 256 S., 29.95 EUR, ISBN 978-3-7799-1590-4

Dieser Band verknüpft organisations- bzw. institutionensoziologische mit ungleich- heitssoziologischen Fragestellungen. Außerdem liefert er erste Bausteine, mit deren Hilfe - in wissenschaftlicher und handlungspraktischer Hinsicht - ein Brückenschlag zwischen Ungleichheits-, Bildungs-, Organisations- sowie Frauen- und Geschlechterforschung gelingen könnte. Die Beiträge befassen sich mit der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten durch Bildung, nehmen institutionelle Barrieren und die soziale Selektivität in der Schule in den Blick und fragen nach der Institutionalisierung von Ungleichheiten in Wissenschaft und Hochschulen.


Anna Brake, Helmut Bremer, Andrea Lange-Vester (Hg.)

Empirisch arbeiten mit Bourdieu

Theoretische und methodische Überlegungen, Konzeptionen und Erfahrungen
Bildungssoziologische Beiträge

2013, 302 S., 29.95 EUR, ISBN 978-3-7799-1587-4

Der vorliegende Band versammelt Beiträge von AutorInnen, die empirisch mit Bourdieu arbeiten. Allen Beiträgen ist gemeinsam, dass sie forschungspraktische Einblicke erlauben, wie für konkrete empirische Untersuchungskontexte Impulse aus dem Denken Bourdieus gewonnen und umgesetzt werden können. Es wird deutlich, dass empirisches Arbeiten mit Bourdieu immer impliziert, die sozialen und methodologischen Voraussetzungen empirischer Erkenntnis zu reflektieren. Vor allem zeigen die Beiträge jeweils eigene Aneignungen sowie Weiterentwicklungen seines Denkens und seiner theoretischen Konzepte.


Helmut Bremer, Mark Kleemann-Göhring, Christel Teiwes-Kügler, Jana Trumann (Hg.)

Politische Bildung zwischen Politisierung, Partizipation und politischem Lernen

Beiträge für eine soziologische Perspektive
Bildungssoziologische Beiträge

2013, 342 S., 39.95 EUR, ISBN 978-3-7799-1589-8

Der Band präsentiert Beiträge aus soziologischer, politikdidaktischer und erziehungswissenschaftlicher Perspektive und ermöglicht damit eine fruchtbare Perspektivenverschränkung sowie eine Öffnung der politischen Bildung für bildungssoziologische Fragestellungen. Deutlich wird, dass der Beitrag der Bildungssoziologie darin liegt, mit normativen Vorgaben und Selbstverständlichkeiten der gegenwärtigen Diskurse in der politischen Bildung zu brechen und somit eine andere Perspektive auf den Gegenstand zu werfen.


Uwe Gellert, Michael Sertl (Hg.)

Zur Soziologie des Unterrichts

Arbeiten mit Basil Bernsteins Theorie des pädagogischen Diskurses
Bildungssoziologische Beiträge

2012, 314 S., 34.95 EUR, ISBN 978-3779915881

Der Band führt in B. Bernsteins spätere Arbeiten zum pädagogischen Diskurs ein. Damit wird, im deutschsprachigen Raum erstmalig, eine „Soziologie des Unterrichts“ vorgelegt, die die
differenzierende und selektive Wirkung von Unterricht theoretisch modelliert. Empirische Arbeiten, z.B. zu den Selektionsmechanismen im Mathematikunterricht oder zum dualen System der Berufsbildung, ergänzen den Band.


Anna Brake, Helmut Bremer (Hg.)

Alltagswelt Schule

Die soziale Herstellung schulischer Wirklichkeiten
Bildungssoziologische Beiträge

2009, 232 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915867

Der Band fokussiert die soziale Praxis in der Schule und zeigt, wie Schule in den Alltagserfahrungen von SchülerInnen und LehrerInnen repräsentiert ist. Im Fokus stehen dabei die Bedeutung der Peer-Kultur, die Relevanz ungleicher milieuspezifischer Rahmungen und die korrespondierenden alltäglichen Schulerfahrungen, die Prozesse der Herstellung von Geschlechter(un)gleichheit, die Bedeutung vorschulischer institutioneller Erfahrungen sowie die komplexen Wirkungen alltagsweltlicher Öffnungen des Unterrichts und der Unterrichtsformen.


Helmut Bremer

Soziale Milieus, Habitus und Lernen

Zur sozialen Selektivität des Bildungswesens am Beispiel der Weiterbildung
Bildungssoziologische Beiträge

2007, 308 S., br. 26.00 EUR, ISBN 978-3779915850

Der Band widmet sich dem Thema der sozialen Selektivität des Bildungswesens und den Möglichkeiten der Chancengleichheit. Am Beispiel der Erwachsenenbildung greift er bislang wenig verbundene Diskurse der Bildungssoziologie und der Erziehungswissenschaft auf und bezieht diese aufeinander.
Der interdisziplinär angelegte Band analysiert die bisherigen Studien zur Weiterbildung und sozialen Teilhabe im 20. Jahrhundert und interpretiert diese neu. Dadurch macht er Traditionslinien und historisch transformierte Muster sozialer Selektivität sichtbar.
Anschließend verdeutlicht er den Zusammenhang von Milieuzugehörigkeit und spezifischen Lern-, Wissens- und Bildungsformen. Die klassenkulturelle Durchdringung der pädagogischen Kommunikation stellt somit Pädagogik als "soziales Spiel" in den Blick. Auf diese Weise wirken verborgene Mechanismen, die erheblich zur sozialen Selektivität von Bildung und Erziehung beitragen.
Der Band liefert grundlegende Erkenntnisse darüber, welche Aspekte im Hinblick auf die Entwicklung und Ausbildung pädagogischer Professionalität verstärkt Berücksichtigung finden müssen.


Heike Kahlert, Jürgen Mansel (Hg.)

Bildung und Berufsorientierung

Der Einfluss von Schule und informellen Kontexten auf die berufliche Identitätsentwicklung

2007, 248 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915843

Im Fokus dieses Bandes steht die Reflexion der sich neu formierenden komplexen Wechselwirkungen von Identitätsentwicklung, Institutionenwandel, Bildung/Ausbildung und Erwerbsarbeit von Jugendlichen.
In den Beiträgen werden akteurs- und institutionenbezogene Perspektiven auf diese komplexen Wechselwirkungen in den Blick genommen und sozialstrukturelle Differenzierungen diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei empirische Ergebnisse zu Bildungsbiographien und -karrieren von Jugendlichen, zu beruflicher Identitätsentwicklung in der Schule und in informellen Kontexten und zur schulischen Berufsorientierung. Die Beiträge analysieren u.a. den Lernort Schule hinsichtlich der vermeintlich mangelnden Passung zwischen institutionellem Setting und jugendlichen Identitätskonstruktionen, Bildungsgang- und Berufswahlentscheidungen sowie aktuelle Ansätze zur Schulreform aus interdisziplinärer Sicht.


Steffani Engler, Beate Krais (Hg.)

Das kulturelle Kapital und die Macht der Klassenstrukturen

Sozialstrukturelle Verschiebungen und Wandlungsprozesse des Habitus
Bildungssoziologische Beiträge

2004, 216 S., ISBN 978-3-7799-1582-9

In der öffentlichen Schule der modernen Demokratien nimmt das Versprechen des sozialen Aufstiegs reale Gestalt an, die Schule versperrt aber auch den Blick auf die Macht der Klassenstrukturen. Die frühen, in der Zusammenarbeit mit Jean-Claude Passeron entstandenen bildungssoziologischen Arbeiten Pierre Bourdieus waren diesem Zusammenhang gewidmet. Sie analysierten die Reproduktion sozialer Ungleichheiten durch ein Bildungswesen, das seiner eigenen, dem unmittelbaren Einfluss ökonomischer und politischer Kriterien entzogenen Logik folgt und damit zugleich den Anspruch formaler Chancengleichheit in eindrucksvoller Weise umsetzt. Fast vierzig Jahre sind seitdem vergangen; in der Bundesrepublik schien eine ausgeprägte Bildungsexpansion die Einlösung jenes Versprechens möglich gemacht zu haben. Im Zentrum des Bandes stehen die - unter anderem durch die Bildungsexpansion der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts eingeleiteten - sozialstrukturellen Verschiebungen im Bereich der Mittelschichten. Dabei handelt es sich weniger um Aufstiegsprozesse als vielmehr um horizontale Verlagerungen und Verschiebungen, d.h. um eine enorm gestiegene Bedeutung des kulturellen Kapitals bei der Verortung im sozialen Raum. Die Beiträge des Bandes beleuchten, jeder auf seine Weise und für einen spezifischen Bereich des Bildungswesens, die Auseinandersetzungen um die Anerkennung des erworbenen kulturellen Kapitals bzw. der verschiedenen Bildungstitel unter den Bedingungen sozialen Wandels.


Matthias Wingens, Reinhold Sackmann (Hg.)

Bildung und Beruf

Ausbildung und berufsstruktureller Wandel in der Wissensgesellschaft
Bildungssoziologische Beiträge

2002, 256 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915812

Dieser Band thematisiert die berufliche Bildung und den berufsstrukturellen Wandel in der Wissensgesellschaft. Es geht um die für die Wissensgesellschaften relevanten Bildungsinhalte. Welche Konsequenzen ergeben sich aus Dynamik des wirtschaftsstrukturellen Wandels für die Bildungsinhalte? Ist diese Dynamik noch mit einer an ausgeprägter Beruflichkeit orientierten Ausbildung zu bewältigen? Wie ist das deutsche Berufsbildungssystem im internationalen Vergleich zu beurteilen und welche Alternativen gibt es? Dann wird die zeitliche Strukturierung und die institutionelle Verknüpfung zwischen Bildung und Beschäftigung untersucht. Wie sehen diese Strukturierungsmuster aus und welche sozialstrukturellen Folgen ergeben sich daraus? Außerdem wird die Form individueller wie organisationaler Lernprozesse untersucht. Fragen nach den Möglichkeiten selbstgesteuerten Lernens, des Organizational Learning oder der Entgrenzung von Lernen stellen sich mit der Wissensgesellschaft neu.