Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Der AK Digitale Netzwerke in der DGNet und die DGS Sektion
"Soziologische Netzwerkforschung" organisieren gemeinsam am
14\./15. März 2024 eine Tagung in Marburg zum Thema:
**Digitale Netzwerke: Soziale Formationen im und ums Internet**
Die Tagung soll eine interdisziplinäre Werkschau zur Forschung zu
sozialen Netzwerken im und ums Internet werden, und wir freuen uns sehr
auf interessante Vortragsvorschläge. Den Call-Text findet Ihr / finden
Sie unten und online unter [www.janfuhse.de/call_dignw24.pdf](http://www.janfuhse.de/call_dignw24.pdf)
Für Rückfragen stehen wir (Isabelle Borucki, Malte Doehne und Jan Fuhse) gerne
zur Verfügung. Die Vortragsvorschläge sollten bis 15.11.2023 an
die im Call angegebene E-Mail-Adresse geschickt werden.
Falls Ihr / Sie weiteres Interesse am Thema haben: Der AK Digitale
Netzwerke hat auch einen eigenen E-Mail-Verteiler unter:
[https://groups.google.com/g/digitalenetzwerke](https://groups.google.com/g/digitalenetzwerke).
Und natürlich laden wir Sie/euch ein, auf SocioHub der
DGS Sektion "Soziologische Netzwerkforschung" beizutreten:
[https://sociohub-fid.de/s/soziologische-netzwerkforschung/](https://sociohub-fid.de/s/soziologische-netzwerkforschung/)
Dort informieren wir regelmäßig über Aktivitäten der Sektion.
Die Mitgliedschaft ist kostenlos.
Beste Grüße,
Malte Doehne
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*Call for Abstracts*
*für die gemeinsame Tagung des Arbeitskreises „Digitale Netzwerke“ in der
Deutschen Gesellschaft für Netzwerkforschung und der Sektion für
Soziologische Netzwerkforschung in der Deutschen Gesellschaft für
Soziologie am Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure
(MCDCI):*
*Digitale Netzwerke: Soziale Formationen im und ums Internet*
*Organisation: Isabelle Borucki (Marburg), Malte Doehne (Zürich), Jan Fuhse
(Chemnitz)*
*Philipps Universität Marburg, 14./15. März 2024*
Innerhalb weniger Jahrzehnte stößt das Internet grundlegende Veränderungen
im sozialen Leben an. Online-Foren, Blogs, Message-Boards und Online-Gaming
stellen neue soziale Räume bereit. Dating-Plattformen und Dating-Apps haben
sich zu den wichtigsten Orten für die Anbahnung romantischer Beziehungen
(und sexueller Kontakte) entwickelt. Und soziale Netzwerke wie Facebook,
Instagram und Twitter/X fördern die Entwicklung und Pflege persönlicher
Beziehungen, bilden aber auch themenorientierte Öffentlichkeiten. Die sich
aus diesen Entwicklungen ergebenden sozialen Formationen in und ums
Internet lassen sich aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln
betrachten (Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft,
Linguistik, Informatik, Pädagogik, Psychologie, Ethnologie, soziale Arbeit
u.v.m.), bieten aber auch Raum für interdisziplinäre Zusammenarbeit und
Dialog.
Die Netzwerkforschung stellt für die Untersuchung dieser Entwicklungen
einerseits empirische Forschungsmethoden bereit. Mit netzwerkanalytischen
Methoden werden etwa die Kooperationen in Online-Rollenspielen (Zhu et al.
2016), die Rolle von Homophilie, Transitivität und sozialer Kontrolle unter
Facebook-„Freunden“ (Wimmer / Lewis 2010; Hofstra et al. 2017; Martin et
al. i.E.) und die Ausbildung und Dynamik von themenorientierten
Öffentlichkeiten in Blogs und auf Twitter (Aral / Walker 2012; Bakshy et
al. 2015; Keuchenius et al. 2021) untersucht. Nicht zuletzt beruhen die
Verfahren der Computational Social Sciences mit der Untersuchung
nicht-reaktiver Interaktionen und mit Natural Language Processing häufig
auf Netzwerkalgorithmen (Edelmann et al. 2020; Grimmer et al. 2022; Lewis
2022; Tindall et al. 2022). Zudem liefert die Netzwerktheorie Angebote für
die begriffliche Fassung der neuen Formen von Sozialität und der
Verschränkung von Online- und Offline-Beziehungen (Fuchs 2001; Lin 2001;
Latour 2005; White 2008; Crossley 2010; Latour et al. 2012; Erikson 2013;
Small 2017; Fuhse 2022; Doehne et al. 2023). Nicht zuletzt verhilft die
Netzwerktheorie der Politikwissenschaft zu neuen Erkenntnissen etwa zu
Vernetzungen und Konflikten zwischen politischen Akteuren und zur
politischen Meinungsbildung im Netz.
Die Tagung bietet eine Werkschau der aktuellen Forschung zu Netzwerken an
der Schnittstelle zwischen Online- und Offline-Welten. Zu diesem Zwecke
laden wir Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen ein, die soziale
Phänomene an dieser Schnittstelle mit Methoden oder Theorieangeboten aus
der Netzwerkforschung untersuchen. Wir freuen uns sowohl über quantitative
Beiträge mit formaler Netzwerkanalyse, statistischen Verfahren und Methoden
der Computational Social Science, als auch über qualitative Forschung mit
sinnverstehenden und deskriptiv-explorativen Verfahren. Auch konzeptionelle
Beiträge mit Verbindung zur empirischen Netzwerkforschung sind willkommen.
Besonders laden wir Nachwuchswissenschaftler:innen zu Vorträgen ein. Bitte
senden Sie ein aussagekräftiges Abstract von bis zu einer Seite bis zum
15\.11.2023 an [polwissm@uni-marburg.de](mailto:polwissm@uni-marburg.de). Abstracts und Vorträge können auf
Deutsch oder Englisch gehalten werden.